13. Juli 2013
Über thermische Probleme von Festplatten und SSDs hatte ich bereits genau vor einem Jahr ausführlich berichtet: Festplatten vertragen im Durchschnitt zwischen 35°C und 65°C, SSDs bis 70°C Umgebungstemperatur.
Für mich überraschend waren deren Spezifikationen für die Umgebungsbedingungen: Apple führt zum Beispiel für sein iPad und auch für das MacBook Air erlaubte Betriebsumgebungstemperaturen von 0°C bis 35°C an. Lenovo für sein Notebook Carbon X1 5°C bis 35°C. Die Maximalwerte werden im Sommer sogar in unseren Breiten häufig überschritten, ganz zu schweigen davon, wenn die Geräte bei direkter Sonneneinstrahlung verwendet werden. Die Lagertemperaturen werden bei Apple zw. -25°C und 45°C angegeben, bei Lenovo liegen diese bei 5°C bis 43°C. Auch keine berauschenden Maximalwerte. Temperaturen über 60°C sind in der Sonne sehr schnell erreicht (selbst nachgemessen), auf dem Armaturenbrett des Autos zeigte das Thermometer sogar über 90°C an.
Die meisten Leser werden aus Erfahrung wissen, dass die Geräte auch bei Temperaturen über den spezifizierten maximalen Temperaturen funktionieren. Handelt es sich bei den Angaben nur um eine Absicherung des Herstellers? Können Garantieansprüche abgelehnt werden, wenn die spezifizierten Umgebungsbedingungen nicht eingehalten wurden? Bei Feuchtigkeit und Nässe wissen wir ja aufgrund der Berichterstattung der letzten Monate, dass Hersteller Sensoren einbauen, um Wasserschäden identifizieren und eine Garantie verweigern zu können. Jedoch wird auch berichtet, dass diese Sensoren immer wieder Falschmeldungen anzeigen. Temperatursensoren enthält jeder moderne Laptop und jedes Tablet: iPads schalten sich sogar bei Überhitzung mit einer entsprechenden Fehlermeldung: „Temperatur – Das iPad muss abkühlen, bevor es benutzt werden kann“, von selbst aus.
Ich frage mich: Garantieverlust auch bei Überschreitung der maximal oder Unterschreitung der minimal zulässigen Temperaturen bei Betrieb und Lagerung?